Lukas Ammann
Gestern starb im Alter von 104 Jahren der Schweizer Schauspieler Lukas Amman.
Der Sohn einer Sängerin und eines Kunstmalers, besuchte ab 1933 die Schauspielschule Max Reinhardts in Berlin, ging aber, wegen der politischen Situation, schon 1934 zurück in die Schweiz. Er spielte dort erst am Theater St. Gallen, konnte aber bald ans Züricher Schauspielhaus wechseln. 1939 spielte er seine erste Filmrolle in dem Schweizer Kriminalfilm Wachtmeister Studer, unter der Regie Leopold Lindtbergs.
Nach dem Kriegsende gehörte er erst lange zum Ensemble des Theaters "Die kleine Freiheit" in München, später blieb er freischaffend, spielte an den verschiedensten Theatern und immer öfter in Filmen und im Fernsehen.
Sehr bekannt und berühmt wurde Ammann als er ab 1967 die Titelrolle in der, bald Kultstatus erreichenden, langlebigen Serie Graf Yoster gibt sich die Ehre, in der er einen aristokratischen Amateurdetektiv und Krimiautor spielte, der mit Hilfe seines vorbestraften Chauffeurs „Johann“, gespielt von Wolfgang Völz, Fälle in den „besseren Kreisen“ löst.
Von 1994 bis 2000 war Ammann mit der Rolle des Familienoberhauptes in Die Fallers noch einmal in einer Fernsehserie erfolgreich. 1998 spielte er in Dani Levys Kinofilm Meschugge einen vermeintlichen Überlebenden des Holocaust. 2005 übernahm er im Alter von 92 Jahren die Titelrolle in Micha Lewinskys Film Herr Goldstein, der beim Filmfestival von Locarno als bester Schweizer Kurzfilm ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2013 wirkte er mit 101 Jahren im Film Réunion Solitaire mit.
Lukas Ammann lebte zuletzt alleine in seiner Münchener Wohnung. Noch einen Monat vor seinem Tod führte er seinen Haushalt weitgehend eigenständig.[Er starb am 3. Mai 2017 mit 104 Jahren, nach einer eigentlich überstandenen Gallenoperation, in seiner Wohnung in München.