"Sein Elend als Wegweiser".
Aus schrecklichen Erfahrungen etwas herausholen, was positiv ist.
Verständnis, Empathie, ganz andere Werte.
Ich klage trotzdem an.
Weil niemand hingesehen hat.
Bei Missbrauch und Gewalt in der Kindheit.
Auch die Nachbarn nicht, das Jugendamt, die Lehrer, die Therapeuten, die so schrecklich eingeschränkt waren. Trauma? Als Hilfsangebot gab es eine praktische VT. Lächerlich.
Ein Tabuthema.
Ich habe aber auch begriffen, dass es die Zeit war.
Nein, die Bundesrepublik war damals (ist sie es heute?) noch keine Demokratie.
Patriarchat, Zwangsehen, Züchtigungsrecht.
Heimaufenthalt in den 60ger Jahren.
Die Opfer sind schuld.
Keine Chance für Frauen, sich aus Ehen zu befreien.
Schuldspruch bei Scheidungen, kein Recht auf ein eigenes Konto, Erlaubnis des Ehemannes, um zu arbeiten, Vergewaltigung in der Ehe ...
Dafür engagiere ich mich.
Für die Opfer. Um die Schuld zurückzuweisen und anzuklagen.
Ich bin inzwischen älter, aber bekomme mit, wie schwer es Alleinerzhiehende heutzutage immer noch haben.
Das erschrickt mich, dass es immer noch so viel zu tun gibt.
Nein, Vergangenheit kann man nicht umschreiben, und die Frage, was ich oder sonst jemand anders gemacht hätte, ist müßig.
Aber man kann sie verstehen. Und hinschauen. Und vlt. ein bißchen was tun, damit es endlich besser wird.
Frau Zet