Sex im Alter - Teil 2
"Bei uns läuft nix mehr.." "Meine Frau ist in den Wechseljahren.." "Mein Mann zieht sich zurück.." Sexualität im Alter – Teil 2
Ladys first..
Wechseljahre (beginnend zwischen Mitte 40 bis Ende 50 Jahre) bringen negative, aber auch positive Aspekte mit sich. Die Frau verliert etwas und gewinnt gleichzeitig etwas anderes. Wie die Frau durch diese Zeit geht, hängt immer von der Art und Weise ab, wie sie es den Weg beschreitet und von der inneren Einstellung, mit der Veränderungen gesehen werden.
Positiv wird empfunden, dass die Sexualität ohne Angst vor Schwangerschaft erlebt werden kann und das bewirkt bei den meisten Frauen eine innere Gelassenheit und Freiheit. Es stimmt nicht, dass das sexuelle Verlangen mit der Menopause automatisch verloren geht. Oftmals passiert genau das Gegenteil. Die Chance besteht darin, Erotik neu zu definieren, Routine zu verändern und eine neue Perspektive einzunehmen. Viele werden experimentierfreudig und formulieren offener ihre Wünsche und Träume.
Negativ wird erlebt wie sich der Körper verändert. Aufgrund des abnehmenden Östrogenspiegels verliert die Haut an Elastizität und Festigkeit. Das Haar kann dünner werden und die Stimmung schwanken, um nur ein paar Veränderungen zu nennen. Nein, da nützt auch keine Creme..
Auch im Genitalbereich bleibt Frau nicht verschont. Die Lust auf GV kann einem schon vergehen, wenn der Partner nicht mitbekommt, dass sich auch hier etwas verändert. Die Haut wird dünner und wird u.U. schlechter durchblutet. Die die Feuchtigkeit und der für eine lustvolle Sexualität notwendige vaginale Gleitfilm ist nicht mehr so, wie in jüngeren Jahren. Das Zusammenspiel muss neu erprobt werden, damit für beide befriedigender Geschlechtsverkehr möglich ist.
Sehr viele Paare nehmen sich selbst ein lustvolles Erleben, indem sie dies außer Acht lassen.
Miteinander reden hilft. Ja, und vielleicht etwas Creme oder ein Gleitmittel. Es gibt noch andere Mittel, über die der Frauenarzt/-ärztin beraten kann. Potenzmittel für Frauen sind nicht zielführend. Es wird weiter an der „rosa Pille“ geforscht.
Viel besser ist es zu akzeptieren, dass altersbedingte (hormonelle) Veränderungen kein Grund sind mit dem Sex ganz aufzuhören, sondern ggf. mehr Zeit und Zuwendung den gewünschten Erfolg bringen.
https://www.sexmedpedia.com/sexueller-reaktionszyklus-der-frau/
Es wird nicht funktionieren
• wenn die Situation nicht für eine sexuelle Begegnung passt
• wenn Sorgen da sind
• ein Streit nicht geklärt ist
• du erschöpft bist
• dein Körper nicht genug stimuliert ist
Eine Frau muss sich i. R. geborgen und sicher fühlen können.
Jetzt der Teil für die Männer..
Ja, ja.. auch hier spielen Hormone eine tragende Rolle. Testosteron ist das männliche „Glückshormon“, analog dem Östrogen bei Frauen. Es wirkt stark aktivierend, antreibend und lust steigernd. Und mit zunehmendem Alter sinkt naturgemäß der Testosteronspiegel..
Der Mann kann dagegen steuern in dem er seinen Penis gut im Training hält (das geht auch ohne Partner/in) und sich von einem Urologen beraten lässt. Heutzutage gibt es "blaue Pillen" und andere Hilfsmittel. Meiner Erfahrung nach, geht ein Mann aber erst zum Arzt, wenn „er“ hängt oder/und die Partner/in ihn sanft zwingt einen Termin beim Männerarzt zu machen.
Schade, wenn die Situation dazu führt, dass ein Mann sich zurückzieht. Oftmals wird jeder Körperkontakt vermieden. Bastelarbeiten in Haus oder Garten, Golfen oder der Sportwagen (Achtung! Klischee) sind sehr schön, aber sie sind doch nicht wirklich ein Ersatz – oder? Frauen bekuscheln dann oft ersatzweise ihre Enkelkinder oder den Hund/Katze..
Auch Männer brauchen Nähe und Zärtlichkeit!
Wahr ist auch, dass viele Männer im Alter etwas länger können. Sie brauchen allerdings u.U. stärkere Reize, wobei mehr Reibung oder Druck – also ein beherztes zupacken – durchaus Wirkung zeigt. Andere brauchen ganz viel Zuwendung – körperlich und seelisch.
Mann muss halt mal drüber reden..
„..Zusammenfassend kann man sagen, dass Schwankungen der Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron sowie die Menge an Testosteron im Körper das Denken, Fühlen und natürlich das Lustempfinden deutlich beeinflussen können..“
Quelle: https://www.sexmedpedia.com/
Quelle: https://www.sexmedpedia.com/
Auf Störungen der Sexualfunktionen gehe ich hier bewusst nicht ein. Da könnt ihr euch im www selbst schlau machen.
"..in jungen Jahren konnte ich 4, 5 mal in einer Nacht"
Immer wieder "klagen" Männer mir gegenüber darüber, dass sie sich an ihrer Fähigkeit jederzeit einen strammen Ständer zu bekommen und es der Frau "ordentlich besorgen" zu können gemessen werden. Klingt für mich immer irgendwie nach "schneller, höher, weiter.." und nach ein wenig nach Fastfood und nach "ewig junggeblieben".. aber auch nach der Jugendzeit nachtrauern..
Wer misst hier eigentlich was? Wer maßt sich an, Bewertungen auszusprechen?
Vielleicht nehmt ihr mal den Fuß vom Gas und genießt Quality Time ganz bewusst und begrüßt die Vorzüge des Älterwerdens..
Denkt mal darüber nach