Hallo,
die Frage ist nicht einfach zu beantworten, da immer recht viel Bewegung in meinem (und auch unserem) Leben war. Nämlich ich exakt 20 Jahre, dann hing der berufliche und private Himmel voller Geigen. Es war eine tolle Zeit mit Karriere, viel Geld, Luxus und Plänen.
Aber die Zeiten änderten sich… 5 Jahre später hieß es beruflich, privat und gesundheitlich Überleben… wenigstens wirtschaftlich war die Situation stabil. Der Frosch strampelte in der flüssigen Sahne und sie wurde steif - geschafft, überlebt.
5 Jahre vor den 20 war das Leben leidenschaftlich, aber doch durchwachsen, in partieller Leidenschaftlichkeit, mit klaren Zielen vor Augen, aber echte Mühen zur Realisierung.
Die Reflexion, was ich hätte besser machen können, stellt sich mir in dem Sinne nicht, da man die Zeit, Zeitfenster und Gelegenheiten nicht ändern kann. Es wäre m.E. der direkte Weg zum Unglücklichsein, wenn ich mit Begriffen wie „hätte ich doch“ operiere.
Anders sieht es aus mit Verletzungen, gefühlsmäßigen Problemen, Traumata, abgespaltenen Gefühlsanteilen…da war es mir wichtiger diese in der Zeit danach zu verarbeiten, die eigene Sichtweise und Bewertung zu verändern und zu sehen, welche neuen Möglichkeiten sich daraus entwickelten.
Insgesamt ergibt sich daraus für mich ein Bild, das das Leben so verläuft wie es nun mal für dich verläuft und die tatsächliche Selbstbestimmung doch eher gering ist. Die Inder und andere nennen dies Karma, Bestimmung etc.
Daraus resultiert für mich eine aktiv-wache Passivität, die die notwendige Flexibilität erfordert. Nichts materielle im Leben hat Bestand. Das mag traurig sein, aber man sollte sich sehr vor Verbitterung hüten, denn dann bringt man sich um die Ernte.
Stattdessen sollte man sich auf das immer wieder Neue, Schöne und seine Möglichkeiten konzentrieren. Auch immer wieder mal den Alltag freischaufeln für neue Gedanken, Ideen, den neuen Blickwinkel, um Neuem die Möglichkeit zu geben, sich zu manifesteren. Dann erst versteht man das Wundersame des Lebens.
Das kostet immer wieder, eigentlich jeden Tag, Konzentration, Willen (to good) und Offenheit. Es gelingt wie alles in unserem Leben vermutlich nur immer zu unzulänglich, aber es lohnt sich doch.
So oder ungefähr so aus der heißen Feder diktiert, wäre meine Antwort auf deine sehr gute Frage.
In diesem Sinne einen wunderschönen verregneten Samstag wünscht Euch allen
André