Wagnis
.. das scheint ein Thema zu sein, bei dem man(n) sich unglaublich leicht die Finger verbrennen kann. Trotzdem will ich ein Statement (und Korrektur) wagen:
Den Begriff "Heilige" (in DIESEM Zusammenhang hier) würde ich nicht so sehr im klassischen Rollenklischee der Hausfrau verankert sehen. Ich brauche keine Frau, die mir den Haushalt führt, die Putzen, Kochen undsoweiter kann. Das kann ich selber. Auch die Treue würde ich nicht auf die sexuelle Treue beziehen (vor allem auf die nicht!), sondern für mich eher als ein "zueinander Stehen" definieren. Meine Definition von "Heilige" wäre also eher: die verlässliche Partnerin, die mich durch die Unbilden des Lebens begleitet, die mir das Gefühl gibt, auch bei den Dingen, die man nur selbst durchstehen kann, dennoch nicht alleine zu sein, die mich nicht bloßstellt, wenn wir gemeinsam an Visionen gebastelt haben, die sich als Illusionen erwiesen. Und, ja, eine die auf die uns umgebende Alltagsgesellschaft gerne etwas "brav" wirken darf. Nicht jeder Sparkassenangestellte kann mit sexuellen Provokationen souverän umgehen.
Beim Begriff "Hure" ist mir eine Korrektur wichtig: bei mir ensteht nicht das allfällige Bild einer Frau, die zu etwas gezwungen wird, das sie nicht will, die ausgebeutet und erniedrigt ist, die benutzt wird (wenngleich es Leute geben soll, die dies als sexuelle Spielart sehr schätzen, aber eben nur als Spielart). Sondern bei mir taucht bei diesem Begriff eigentlich nur das Bild einer Frau auf, die viel, viel Lust hat und die ihre Lust gerne zeigt und zu ihr steht und die sich (im entspechenden Rahmen) auch völlig gehen lassen kann (in einem Profil steht "nimmersatte Sau", das beschreibt es genau). Dieses Bild entspricht natürlich nicht der Realität eines Prostituiertenalltags, aber es ist mein Bild, mein Synonym für "Hure" im Zusammenhang mit der Dualität "Heilige&Hure".
Also: ich wünsche mir eine Frau und Lebensbegleiterin, die die beiden Eigenschaften vereint. Im obigen Sinne.
Johnny